Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft e.V.


"Der Geruch der Bücher".
Einblicke in die Bibliothek
von Wolfgang Hilbig"
 
Bücher, Notizen, Briefe
& Arbeitsmethoden Hilbigs.
Eine Veranstaltung der
Akademie der Künste
zum 15. Todestag 2022.

 

 

"Herr Hilbig,
bitte Platz nehmen
in der Weltliteratur!"

Podium mit:
Katja Lange-Müller,
Clemens Meyer,
Ingo Schulze,
Peter Wawerzinek,
Alexandru Bulucz,
moderiert von
Andreas Platthaus


 

Die Wolfgang-Hilbig-
Gedichtpatenschaft

Gedichtkarte Hilbig Mond 210x105 v2 003









 






 

 

Im "Lauffener Boten" liest man regelmäßig Neues aus Meuselwitz - im "Boten von der Schnauder" wird umgekehrt Interessantes aus Lauffen am Neckar vermeldet. Um eine Gemeinsamkeit der Partnerstädte jedoch geht es selten: Beide sind Dichtergeburtsstädte - Hilbig in Meuselwitz, Hölderlin in Lauffen. Dabei ist es Lauffens Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger (Foto unten) bei Besuchen an der Schnauder ein Anliegen, die Literatur-Kooperation beider Städte anzuregen.

Der von Lauffen erhoffte Austausch auf diesem Gebiet ist geprägt von langfristigen Pausen, obwohl es im Hölderlin-Jahr 2020/21, das Veranstaltungen in Lauffen, Tübingen, Stuttgart, Marbach und vielen weiteren württembergischen Städten umfasste, oder im Hilbig-Jahr 2021/22, das bundesweit und international ausgetragen wurde, Gelegenheit gegeben hätte. Ein Anruf aus dem Meuselwitzer Rathaus in Lauffen hätte wohl etwas Gang gesetzt.
Dennoch: Die Dichterstädte-Partnerschaft begann 2007 (Foto unten: "Ein Gedicht ist eine Frage, ein Bild") mit einem großen Hoffnungsschimmer, als die Lauffener Hölderlin-Beauftragte Eva Ehrenfeld ihr Buch mit behutsam kommentierten Gedichten von Hölderlin und Hilbig zusammen mit der Theater-AG Meuselwitz an der Schnauder auf die Bühne brachte. Später organisierte die Leipziger Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft mit Eva Ehrenfeld einen Dichterabend in Lauffen: Michael Buselmeier -- Heidelberger Urgestein und Freund des Ehepaars Hilbig-Wodin in Edenkoben -- sprach über die für Hölderlin und Hilbig motivisch wesentliche "Nacht" - allerdings 2017, also ganze zehn Jahre nach Ehrenfelds wundervollem literarischen Meuselwitz-Besuch. Ab 2018 ging die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft, mit logistischer Unterstützung der Meuselwitzer Stadtverwaltung, in die Endphase zum Hilbig-Gedenkfindling in "M." - die Lauffener motivierten und spendeten in großer Anzahl.

Nach dem Abriss des Hilbig-Geburtshauses im Jahr 2006 (während die Pläne für das heute rekonstruierte Hölderlin-Geburtshaus in Lauffen reiften), dauerte es über zehn Jahre, bis ein neuer Bürgermeister, Udo Pick, das schwergewichtige literarische Erbe tatsächlich schulterte. Mit Pick nahm 2017 erstmals ein Meuselwitzer Bürgermeister die Einladung der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft zu einer Veranstaltung in Leipzig -- einem Hilbig-Abend mit Corinna Harfouch, Volker Hanisch und Siggi Ressel im Feinkost-Hof -- an; später gab er grünes Licht für den Gedenkstein nahe des Hilbig-Geburtshaus-Areals, dessen Installation einige Meuselwitzer -- Joachim Assel, Eberhard Hanisch und Rainer Geweniger -- engagiert auf den Weg halfen. Es folgte die von der Stadt in Kooperation mit der Hilbig-Gesellschaft (Michael Opitz, Volker Hanisch) kuratierte minimalistische Wolfgang-Hilbig-Stele am Rathenauplatz.
Inzwischen ist die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft gern gesehener Gast in der Schnauderstadt. Dennoch stellt sich nach wie vor die Frage nach der gelebten Dichterpartnerschaft Meuselwitz/Lauffen. Wird der Bürgermeister, der Udo Pick im Herbst 2021 ins Amt nachfolgte, die im Juni 2021 mit Klaus-Peter Waldenberger getroffenen Absprachen zum literarischen Austausch einlösen?
Waldenberger ist zuversichtlich. In seiner Rede zur Eröffnung der Literaturausstellung "Was bleibet aber ... " im Museum im Klosterhof, Lauffen, zu sehen, verwies er auf Hölderlin am Neckar, Hilbig an der Schnauder und die Partnerschaft der Dichtergeburtsstädte. Die Ausstellung ist noch bis 11. September 2022 zu sehen. Das neue Stadtoberhaupt in "M.", Ronny Dathe, wird nun die Frage "Was bleibet aber ...?" beantworten.

LauffenerBoteJuni21S3 001

2021: Bürgermeister Waldenberger (Mitte) mit Bürgermeister-Ehepaar Pick am Gedenkstein 

LauffenerBoteJuni2019S6 72dpi

 2019: Der Lauffener Bote berichtet kurz nach der Gedenkstein-Einweihung 

 

LauffenerBoteJuni2017 72dpi

 2017: Endlich! Lauffen freut sich über das zehnjährige Jubiläum der Dichterpartnerschaft.

 

 

LauffenerBote Sept.2007 72dpi

Nur drei Monate nach Wolfgang Hilbigs Tod im Jahr 2007: 
Lauffen gibt den fulminanten Auftakt zur Dichterpartnerschaft.