30 Jahre nach dem Mauerfall erschien Wolfgang Hilbigs "Provisorium" in Stockholm. Das dortige Goethe-Institut verbindet daher die Veranstaltung "Schreiben (lernen) im Sozialismus" mit einer Vorstellung des Romans. Die Neuerscheinung "Provisoriet" wird von Lutz Seiler vorgestellt, der Autor Wolfgang Hilbig von seinem Biografen Michael Opitz. Das 1955 in Leipzig gegründete Literaturinstitut, an dem Hilbig eben nicht studierte, ist ein weiterer Bezugspunkt des Abends.
Gefragt wird nach der politischen Doktrin, die hinter der Lehre am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" stand, und den Wirkungen auf die Schriftsteller in der DDR - auch auf Hilbig, der sich mit seinem ästhetischem Formwillen über jegliche Indoktrinierung hinwegsetzte. Das Gespräch geht von der 2018 erschienenen Untersuchung "Schreiben (lernen) im Sozialismus. Das Institut für Literatur Johannes R. Becher" aus, die sich unter anderem mit der literarischen und literaturpädagogischen Sozialisierung von DDR-Autoren wie Adolf Endler, Sarah Kirsch oder Erich Loest beschäftigt. Für das Herausgeberteam ist Katja Stopka in Stockholm dabei.
Die von Michael Huss moderierte Veranstaltung am Goethe-Institut in Stockholm findet am 21. November 2019 um 18.00 Uhr statt.