Die germanistische Forschung thematisiert im Juli im Literaturarchiv Marbach den "Systemwechsel, literarisch. Ost- und Westdeutschland 1989 im internationalen Vergleich" aus ideengeschichtlicher Sicht an Fallstudien u. a. zu Uwe Johnson, Hans-Magnus Enzensberger, Helga M. Novak, Volker Braun oder Christoph Hein. Am 4. Juli referiert Hiroshi Yamamoto über die Unterwelt-Darstellung bei Wolfgang Hilbig und Günter Grass.
Yamamoto titelt: "Blick unter den Rock und Leichen im Keller. Ein Vergleich literarischer Gestaltung der Unterwelt-Chronotopoi bei Wolfgang Hilbig und Günter Grass". Zum "Systemwechsel" hat Yamamoto auch vordem schon gearbeitet. Unter der Überschrift "Asseln in einem verwilderten Garten" beschäftigt er sich im Themenheft "20 Jahre Wendeliteratur" der Zeitschrift "Neue Beiträge zur Germanistik" (Heft 1 2009) mit Katja Lange-Müllers Roman "Böse Schafe". Hiroshi Yamamoto ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Spezialist für zeitgenössische Literatur an der Waseda-Universität in Tokio. Darüber hinaus hat er mehrere Bücher von Herta Müller ins Japanische übersetzt.
Die während der Tagung vom 3. bis 5. Juli 2019 im Literaturarchiv Marbach vorgetragenen Studien zu einzelnen Autoren und Verlagen beruhen u. a. auf den am Ort gesammelten Vor- und Nachlässen und Verlagsarchiven. Beteiligt sind neben Germanistinnen und Germanisten aus Deutschland, Japan, China und Südkorea auch russische, polnische und englische Kollegen. Ziel ist es, anhand der ausgewerteten Archivmaterialien und Publikationen den Blick auf das literarische und kulturelle deutsch-deutsche Beziehungsgefüge vor und nach 1989 zu weiten.
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