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Liebe Freundinnen und Freunde Wolfgang Hilbigs,
wir wünschen Ihnen und Euch einen frohen Jahresausklang und ein hoffnungsvolles 2024! Unseren 94 Mitgliedern danken wir für die stille oder aktive Unterstützung, unseren Partnern und Förderern sagen wir herzlichen Dank für alles, was 2023 in so guter und freundschaftlicher Zusammenarbeit entstanden ist! Das Foto, das Wolfgang Hilbig mit seinem "Entdecker" Karl Corino zeigt, illustriert den Blick in die deutsche-deutsche Kulturvergangenheit: Über Corinos bahnbrechende Sendereihe "Transit - Kultur in der DDR" lief am Tag der Deutschen Einheit im Hessischen Rundfunk eine umfassende Dokumentation. In thematischer Nähe dazu: unsere Veranstaltung am 8. Dezember in Tübingen: Wolfgang Hilbig und Sarah Kirsch, beide aus der DDR in die Bundesrepublik gekommen, schreiben sich 1986/87 jene Briefe, in denen Kirsch den Freund einen "versprengten Engel" nennt. 2023 endlich ediert, wird der Briefwechsel nun von Marit Heuß, Nancy Hünger und Wilhelm Bartsch vorgestellt. Glück ist ein Brief, den dir jemand schreibt ... wir verabschieden uns mit einem Lied unserer Thüringer Freunde und Gedichtpaten von Ihnen und Euch und aus dem alten Jahr - möge das neue Gesundheit, Verständigung und Frieden bringen!
Herzlich,
Katrin Hanisch
Radio: "Transit" 1972-1990
Karl Corinos Sendereihe "Transit" schrieb Geschichte: mit Porträts und Interviews von DDR-Autoren und Künstlern wie Reiner Kunze, Günter Kunert, Peter Huchel, Thomas Brasch, Wolfgang Hilbig, Manfred Krug oder Pannach & Kunert, Klartext zur DDR-Kulturpolitik und Bilanzen der Leipziger Buchmessen ab 1973. Das am 3. Oktober 2023 ausgestrahlte Feature mit Sendeausschnitten und Erinnerungskommentaren von Corino zu "Fällen" wie Reiner Kunze, Sarah Kirsch und Wolfgang Hilbig steht noch zum Hören und Downloaden bereit.
Zum Feature
Podium: "Versprengte Engel" in Tübingen
Für Sarah Kirsch war die Übersiedlung in die BRD ein unumkehrbarer Entschluss, Wolfgang Hilbig reiste zunächst vorläufig ein. Die Umstände seines Bleibens erhellen die Briefe, die die beiden sich ab 1986 schrieben. Marit Heuß edierte sie zum 10. Todestag Kirschs (in: Die Horen, 289). Sie stellt den Briefwechsel am 8. Dezember 2023 in der Tübinger Buchhandlung Quichotte vor - zusammen mit Wilhelm Bartsch, der, befreundet mit Kirsch und Hilbig, seinerseits mit beiden in Briefkontakt stand, und Nancy Hünger, deren Arbeiten zur Poetik Hilbigs beeindrucken. 2022 gestalteten Hünger und Bartsch im Literaturhaus Halle eine gehaltvolle Stunde zu Wolfgang Hilbig.
Zur Veranstaltung
Video: Wolfgang Hilbig, Uwe Kolbe et al.
Seit über 20 Jahren ist die Vorlesungsreihe "Die Stasi als Thema in der Literatur" bei der Universität Tübingen bewahrt: Im Jahr 2000 hatte Franz Huberth Gäste wie Uwe Kolbe, Joachim Walther, Karl Corino und Wolfgang Emmerich eingeladen, Sichten des Schriftstellers, Wissenschaftlers oder Publizisten darauf zu entfalten; Wolfgang Hilbig las aus "Ich". Das Engagement für Wolfgang Hilbig in Tübingen und Umgebung und damit auch das Interesse wächst seither; die Vorlesungen von Hilbig, Kolbe und den anderen Gästen finden Sie hier:
Zu den Videoaufzeichnungen
Erinnerungen an Monika Steinkopf
Monika Steinkopf, langjähriges Mitglied der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft, bekannt als die "gute Seele" des Stadtschreiberpreises Bergen-Enkheim, ist am 15. September 2023 gestorben. Börsenblatt, FAZ und Frankfurter Rundschau würdigten die außergewöhnliche Literaturvermittlerin; zur Gedenkfeier kamen literarische Weggefährtinnen, Autoren und Schriftstellerinnen wie Katja Lange-Müller und Marcel Beyer. Uns war Monika Steinkopf lieb gewordene Freundin und Impulsgeberin, vor der wir uns tief verneigen. Ihre Tatkraft, ihre Fröhlichkeit und Herzlichkeit werden wir vermissen.
Zum Nachruf
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Kurz & gut
Marta Rosso, Universität Venedig, Teilnehmerin der Internationalen Wolfgang-Hilbig-Tagung in Turin 2021, recherchierte für ihre Arbeit über "Die Weiber" auch vor Ort in Meuselwitz. Die Arbeit ist nun publiziert und auch einzeln abrufbar. +++ Aus Albanien reiste Übersetzerin Anna Kove jüngst in Hilbigs Heimatstadt, wo sie ihr Buch mit seinen Gedichten feierlich übergab. +++ André Schinkel würdigte für die Pirckheimer-Gesellschaft im Oktober "STIMME STIMME" zum 40. Erscheinungsjubiläum. +++ Die "Neue Rundschau", in der 1983 Hilbigs "Vorblick auf Kafka" erschien, nimmt den Essay im Kafka-Jahr 2024 in die Frühjahrsausgabe auf.
Vielen Dank!
Wir danken unseren Förderern und Partnern 2023 für die gute Zusammenarbeit: Der S. Fischer Stiftung und traduki; der Stadt Leipzig; dem Literaturhaus Leipzig; der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) in Verbindung mit dem Bundesministerium für Kultur und Medien; dem Fotostudio gezett, der Agentur Werbeart, dem Verein für Industriekultur, Leipzig, dem Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie, der Universität Tübingen, der Buchhandlung Quichotte, der Hölderlin-Gesellschaft, dem Hölderlin-Freundeskreis, der Stadt Lauffen am Neckar, der Stadtbibliothek Meuselwitz; den Verlagen S. Fischer und Wallstein, dem Literarischen Herbst, Leipzig, dem Reclam-Museum Leipzig, dem Sächsischen Literaturrat und dem Thüringer Literaturrat.
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